Freiwasser

Eiswasser-WM in Glogow

Erstmals nahm die 16-jährige Julia Manke vom TV Passau an einem Eiswasser-Wettbewerb teil. Es sollten gleich die 4. IISA Eiswasser-Weltmeisterschaften im polnischen Glogow an der Oder sein, die vom 03. bis 06. Februar ausgetragen wurden. Das Experiment, im eiskalten Wasser bei durchschnittlich 2 bis 3 Grad mit normalem Schwimmanzug (kein Neoprenanzug oder wärmende Vaseline-Creme waren erlaubt) hat sich für Julia Manke gelohnt. Die Weltmeisterschaften im Eiswasserschwimmen, die in einem Nebenarm der Oder in einem 25 m Schwimmbecken mit 10 Bahnen ausgetragen wurden, war für sie sprichwörtlich der Sprung ins kalte Wasser, wobei beim Eisschwimmen Startsprünge vom Beckenrand und Abstoß unter Wasser nicht erlaubt sind.

In der Juniorenklasse bis 17 Jahre siegte Julia über die von ihr ungeliebten 50 m Brust in 0:47,64 Minuten. In der Gesamtwertung belegte sie von 34 Teilnehmerinnen den 12. Platz. In der offiziellen Juniorenklasse-Weltbestenliste der IISA wird ihre Zeit als Weltrekord geführt. Über 50 m Freistil in 0:36,03 Minuten wurde Julia mit Silber belohnt. Nur die Tschechin Karolina Pleskotova war schneller. Bei 42 Teilnehmerinnen über die 50 m Freistil kam sie in der Gesamtwertung auf Platz 15. Der Polin Karolina Szalast musste Julia über 100 m in 1:17,95 den Vortritt lassen, die auch in der Gesamtwertung von 39 Teilnehmerinnen den 2. Platz belegte. Julia rangierte auf Rang 12. Zum Abschluss war Julia Manke mit Platz drei über 50 m Schmetterling in 0:39,55 erfolgreich und vervollständigte damit ihren Medaillensatz.

Nachdem Julia in den vergangenen Jahren das Ausdauerschwimmen bevorzugte - im letzten Jahr waren es 9 Einsätze beim Alpen Open Water Cup in bayerischen und österreichischen Seen über Distanzen von 2,2 bis 5 Kilometer, bei dem sie in der Juniorengesamtwertung den dritten Platz belegte - hat sie im Herbst bei einem Schnuppertraining im Burghausener Wöhrsee bei Cheftrainer Stefan Hetzer vom Eiswasser-Schwimmverein "Serwus Burghausen" die Liebe für kaltes Wasser gefunden. Aufgrund ihrer Fähigkeiten, sich im Eiswasser wettkampfmäßig zu bewegen, war Julia Manke mit Feuereifer dabei. Vielfache Trainingsfahrten nach Burghausen und fast tägliches Training in Gewässern innerhalb und außerhalb von Passau befähigten Julia Manke für diesen Schwimmsport. Cheftrainer Hetzer war mit dem Trainingseifer und der positiven Einstellung von Julia zum kalten Nass sehr zufrieden.

In der Nationenwertung belegte das Team Deutschland hinter dem Gastgeber Polen Platz 2. Das ist beachtlich, sagte Christoph Wandratsch, Mitglied des Präsidiums der Internationalen ICE Swimming Association (IISA). Im Vorfeld war ein wenig gelästert werden worden, dass diese WM wegen Corona vermutlich nur eine bessere polnische Meisterschaft mit internationaler Beteiligung werden würde. Bei dieser WM waren allerdings rund 300 Sportler aus 27 Nationen aus Australien, Asien, Afrika und Europa am Start. Nur geimpfte Sportlerinnen und Sportler mit zusätzlich negativem PCR-Test waren zugelassen.

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